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HIV-Testtag

Beim HIV-Testtag hatten Studierende die Chance, sich kostenlos und anonym testen zu lassen. Unter anderem standen Michaela Öller-Kafrle vom Gesundheitsamt Passau (rechts) und Sabine Eggersdorfer, Leiterin der Aids-Beratungsstelle Niederbayern (links), den

Wissen schützt
HIV-Testtag an Uni Passau wird dankbar angenommen


Wissen schützt. Mit dieser Botschaft hat sich das Gesundheitsamt Passau in Kooperation mit der Aidsberatungsstelle Niederbayern und der Psychologischen Beratungsstelle der Universität Passau an die Studierenden gewandt. Im Rahmen des nunmehr bereits 5. HIV-Testtags an der Uni, der in der bayernweiten HIV-Testwoche durchgeführt wurde, sollten die jungen Frauen und Männer dazu motiviert werden, sich mit der Thematik HIV/Aids auseinanderzusetzen. Einen ganzen Tag lang hatten sie zudem die Chance, sich in Räumen im Nikolakloster kostenlos auf HIV testen zu lassen. „Wir möchten dafür sensibilisieren, sich schnellstmöglich untersuchen zu lassen, wenn ein Risiko bestand“, so Michaela Öller-Kafrle vom sozialen Beratungsdienst des Gesundheitsamtes, die den Testtag federführend organisiert hatte. Zwar ist es am Gesundheitsamt das ganze Jahr über möglich, einen HIV-Test durchführend zu lassen, doch oftmals ist die Hemmschwelle hoch. „Deshalb kommen wir direkt zu den Studierenden. Sie müssen dann keinen großen Aufwand auf sich nehmen. Der große Vorteil ist zudem, dass sie in der Gruppe zu uns kommen können. Das macht es noch einfacher“, so Öller-Kafrle. Bereits in den Vorjahren wurde das Angebot sehr gut angenommen. Doch diesmal nutzten noch mehr Studierende die Chance, sich testen und beraten zu lassen. Ganz wichtig: Die Testresultate bleiben natürlich anonym und der Test selbst war ohne Angabe des Namens möglich. Wer sich hat testen lassen, bekam einen Barcode und konnte sich ein persönliches Kennwort aussuchen. Die Testresultate können am Donnerstag, 12. Dezember 2019, zwischen 10 und 16 Uhr im Nikolakloster abgeholt werden. „Der fünfte HIV-Testtag war für uns ein großer Erfolg. Nicht nur wegen der steigenden Zahl der Testungen, sondern auch, weil wir sehr viel positives Feedback von Seiten der Studierenden bekommen haben“, freut sich die Hauptorganisatorin. Auch die grundsätzliche Informationsangebote zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, die federführend von Sabine Eggersdorfer, der Leiterin der Aidsberatungsstelle Niederbayern, durchgeführt wurde, seien dankbar angenommen worden. Zentral dabei: Die Empfehlung, Kondome zu benutzen, bleibt weiter ein Grundpfeiler in der Prävention.


Grundsätzlich gilt, dass die Aufklärung der Gesamtbevölkerung im Kampf gegen HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten enorm wichtig ist. „Das größte Risiko ist schließlich eine unentdeckte Infektion, weil die Gefahr besteht, unbeabsichtigt andere Menschen anzustecken. Unser Eindruck war, dass die jungen Erwachsenen das Risiko durchaus erst nehmen. Sie haben ganz konkrete Fragen zu Übertragungswegen, der medikamentösen Behandlung oder auch zum HIV-Selbsttest gestellt“, schildert Michaela Öller-Kafrle, die am Testtag von vier jungen Ärzten, vier Sozialmedizinischen Assistenten und vier Sozialpädagogen als Berater unterstützt wurde. Grundsätzlich war es dem gesamten Team auch wichtig, über die großen Fortschritte in der Medizin aufzuklären. Wird eine Infektion frühzeitig erkannt und medikamentös behandelt, sei ein beinahe „normales“ Leben möglich. „Doch der Umgang mit der Krankheit ist immer noch schwierig, es gibt leider nach wie vor Diskriminierungsfälle, gerade auch im medizinischen Bereich“, so Öller-Kafrle. Auch hier helfe nur Aufklärung. Und deshalb wird das sich das Gesundheitsamt Passau auch im Sinne der Zielsetzung der Gesundheitsregion plus Passauer Land weiterhin dafür einsetzen, wichtige Aufklärungs- und Beratungsarbeit zu leisten und die HIV-Tests am Gesundheitsamt sowie den Testtag an der Uni fortführen. „Laut einer Pressemitteilung des Robert-Koch-Instituts ist die Zahl der Neuinfektionen im Deutschland im vergangenen Jahr um 500 zurückgegangen. Das zeigt uns, dass der Ausbau von zielgruppenspezifischen Informationen und Testangeboten Wirkung hat“, betont Öller-Kafrle.