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"Ich bin ein Kind mit Falten"

Esther Singer-Solger aus Aldersbach ist eines der Gesichter der Kampagne "Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter"

 

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Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat kürzlich die neue Schwerpunkt-Jahreskampagne zur Seniorengesundheit gestartet. "Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter" will in den kommenden Monaten mit zahlreichen Aktionen Wege aufgezeigen, wie Menschen möglichst lange gesund und selbstbestimmt leben können. Eines der Gesichter der Kampagne ist Esther Singer-Solger. Die 68-Jährige lebt seit 17 Jahren in der Gesunden Gemeinde Aldersbach. Die ehemalige Lehrerin engagiert sich in vielen Bereichen und liebt es, mit Menschen jeden Alters in Kontakt zu kommen: "Das wichtigste ist, bis ins Alter immer neugierig zu bleiben. Ich bin ein Kind mit Falten!"

 

Frau Singer-Solger, Sie sind in der neuen Kampagne des Gesundheitsministeriums deutschlandweit auf Plakaten und Videos zu sehen. Wie kam es dazu?

Esther Singer-Solger: "Ich wurde angesprochen, ob ich mich nicht für die Kampagne bewerben will, weil ich mich seit Jahren in der Gemeinde engagiere. So habe ich zum Beispiel die Nachbarschaftshilfe mitinitiiert. Ich halte Vorträge etwa über Literatur oder Heilkräuter, gestalte das Ferienprogramm der Gemeinde mit und mache Märchenstunden für Kinder, Erwachsene und Senioren. Ich hatte die Bewerbung schon wieder vergessen, als der Anruf kam, dass ich dabei bin.

 

Was ist Ihre Motivation, sich so viel zu engagieren?

Esther Singer-Solger: So bin ich halt - ich bringe mich ein, wenn ich eine Lücke sehe. Kein Mensch ist gerne allein. Ich bin eine Frau der Tat, weniger der großen Reden. Ich leiere gerne Sachen an - dann ist es auch gut, wenn es andere umsetzen. Man sollte sich selbst nicht allzu wichtig nehmen. 

 

 

Sie haben sicher schon eine nächste Idee im Köcher. Was ist Ihr nächstes Projekt?

Esther Singer-Solger: Gerade pausiere ich aus gesundheitlichen Gründen ein bisschen. Ich schreibe gerade ein paar Episoden aus meinem Leben auf. Dabei habe ich festgestellt, dass es doch ganz schön bewegt war. Ich bin schon immer auf die Menschen zugegangen und habe sie einfach angesprochen. So haben sich tolle Freundschaften ergeben. 

 

Wenn körperliche Zipperlein oder Krankheiten kommen - wie geht man am besten damit um?

Esther Singer-Solger: Es nehmen, wie es kommt. Es bringt ja nichts, sich hinzusetzen und zu jammern. Klar sollte man das nötigste dafür tun, dass es einem besser geht - aber man sollte die Krankheit nicht zum Hauptlebensthema machen.

 

In der Kampagne geht es darum, lange gesund und selbstbestimmt leben zu können. Wie klappt das am besten?

Esther Singer-Solger: Ganz wichtig ist, dass man etwas tut und nicht nur herumsitzt. Man sollte neugierig bleiben bis ins hohe Alter. Jeder Tag ist neu und es wert, dass man das Staunen nicht verlernt. Auch wenn es einem körperlich vielleicht nicht so gut geht, kann man etwas tun. Super ist, viel mit Kindern zu machen. Die können noch neugierig sein und staunen, weil sie noch nicht von der Erziehung "verdorben" sind. Wieder zu werden wie ein Kind setzt ein großes Maß an Reife voraus.

Und mit Neugierde meine ich nicht, am Fenster zu sitzen und die Nachbarn zu beobachten. Man kann in jedem Alter neue Sachen ausprobieren, zum Beispiel eine neue Sprache lernen. Ich würde nie sagen: Jetzt bin ich 65 und Rentnerin. Ich lasse mich in keine Schublade stecken - ich glaube, ich passe in gar keine rein.

 

 

 

Lesen Sie auch den Bericht zum Start der Kampagne in München.

 

Weitere Informationen:
www.freiraum.bayern.de

 

Veranstaltungen im Rahmen des Jahresschwerpunktthemas in der Gesundheitsregion plus Passauer Land finden Sie unter Termine