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Die Alltagsdrogen im Visier

Jugendfilmtage sensibilisieren 500 Schüler in Passau für die Themen Alkohol und Nikotin

 

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Welche schwerwiegenden Folgen können Zigaretten und Alkohol für meine Gesundheit haben? Ich kann nicht zu rauchen aufhören - wie schaffe ich es trotzdem? Mit den Jugendfilmtagen mit dem Schwerpunktthema "Nikotin und Alkohol - Allltagsdrogen im Visier" will die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Jugendlichen spielerisch und unterhaltsam für das Thema sensibilisieren. Deshalb finden heuer in 14 Städten die Jugendfilmtage statt – die Aktion machte auch im Passauer Cineplex Station.

 

Rund 500 Schülern aus dem gesamten Landkreis wurden dort kürzlich an zwei Tagen nicht nur interessante Filme zum Thema gezeigt, sondern es gab auch zahlreiche Mitmach-Aktionen, bei denen die Jugendlichen zum Beispiel nachempfinden konnten, wie es sich anfühlt, total betrunken zu sein und welche Einschränkungen das etwa für die Motorik mit sich bringt. Matthias (14) und Korbinian (13) fanden den Kinotag super: "Wir haben viel Neues gelernt, zum Beispiel, dass E-Zigaretten oder -Shishas ungesünder sind als normale Zigaretten."

 

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Beim Frageduell konnten die Schüler ihr Wissen über Alkohol und Nikotin testen.

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Zur Nachbereitung im Unterricht stand für die Lehrer viel Material zur Verfügung.

 

 

jugendfilmtage_sucht7Beamte der Kripo zeigten beim Promillerun, wie man sich unter Alkoholeinfluss fühlt.

 

"Wenn man nur zu den Jugendlichen sagt: Ihr dürft nichts trinken, hören sie doch gar nicht zu."

 - Raimund Kneidinger, stellv. Landrat

 

"Es hat keinen Sinn mit Verboten zu arbeiten"

- Erika Träger, Bürgermeisterin Passau

 

"Um möglichst viele Menschen erreichen zu können, brauchen wir so viel helfende Hände wie möglich."

- Sylvia Schneider, Gesundheitsamt 

 

 

 

Marion Strehlow von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung belegte mit Zahlen den Erfolg einer kontinuierlichen Präventionsarbeit: "Mit einer Raucherquote von 7,8 Prozent bei den 12- bis 17-Jährigen liegt der Anteil der rauchenden Jugendlichen laut den letzten Umfragen auf einem historischen Tiefstand." auch der Alkoholkonsum gehe zurück: "Aber immerhin 10 Prozent der Jugendlichen trinkt einmal wöchentlich Alkohol, 13,5 Prozent haben in den vergangenen 30 Tagen sogar Rausch-Trinken betrieben."

 

"Wir werden nicht vermeiden können, dass Jugendliche in Kontakt mit Alkohol kommen", sagte Raimund Kneidinger, stellvertretender Landrat des Landkreises Passau. "Aber wir müssen sie sensibilisieren. Wenn man nur sagt: Ihr dürft nichts trinken, hören sie doch gar nicht zu." Also appellierte er bei der Eröffnung der Jugendfilmtage an die Jugendlichen, sich gegenseitig gute Freunde zu sein und mit Fotos von Partys im Internet vorsichtig zu sein. Er betonte: Der Landkreis finanziere viele Projekte zur Suchtprävention.

 

Eines davon ist das Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Prävention am Gesundheitsamt. Dessen Geschäftsführerin Sylvia Seider ist äußerst dankbar für die Jugendfilmtage: "Es ist ein Leuchtturm in unserer Arbeit. Um möglichst viele Menschen erreichen zu können, brauchen wir so viel helfende Hände wie möglich in Stadt und Landkreis. 

 

"Es hat keinen Sinn mit Verboten zu arbeiten", wusste auch Passaus Bürgermeisterin Erika Träger, die von Beruf Sozialpädagogin ist. Deshalb wollten die Initiatoren der Jugendfilmtage unterhaltsam für das Problemthema interessieren, neugierig machen und zum Austausch anregen.

 

Kooperationspartner der Jugendfilmtage waren neben der Bundeszentrale und dem Cineplex: Kreisjugendring Passau, Psychosoziale Beratung und Behandlung, Staatliches Schulamt Passau, Gute Gesunde Schule Region Passau, Kriminalpolizeiinspektion Passau

 

 

 

Fotos: Jessica Atzesberger