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Jungmediziner begeistert von Nachwuchsförderung im Passauer Land

17. 12. 2024

Der Anfang ist gemacht, jetzt kann die Initiative Fahrt aufnehmen:  16 Medizinstudentinnen und Studenten haben in den vergangenen Monaten im südlichen Landkreis Passau eine Famulatur, also ein vorgeschriebenes viermonatiges Praktikum, oder ein Blockpraktikum absolviert und dabei die Arbeit in einer Praxis auf dem Land näher kennengelernt. Unterstützt wurden sie dabei von der ILE an Rott & Inn in Kooperation mit der Gesundheitsregion plus Passauer Land und einem Netzwerk aus Ärzten, die sich für die Nachwuchssicherung engagieren. Das Ärztenetzwerk hatte dafür einen Zuschuss aus dem Regionalbudget der ILE beantragt und bewilligt bekommen. Hintergrund für diese Kooperation ist, dass der Altersdurchschnitt der tatsächlich greifbaren Hausärzte im Bäderdreieck und auf dem Land allgemein hoch ist. Viele von ihnen werden demnächst in Ruhestand gehen. Ärzte und Kommunen, die für die Praxen Nachfolger suchen, müssen frühzeitig tätig werden, um junge Medizinerinnen und Mediziner für den ländlichen Raum zu gewinnen, denn diese bleiben beruflich oft in den Städten, in denen sie studiert haben. Genau hier setzte das Kooperationsprojekt an. Ziel ist es, die Mediziner für eine spätere Niederlassung im südlichen Landkreis Passau zu begeistern.

 

Mit den Fördergeldern wurden den Medizinstudentinnen und -studenten die Famulatur bzw. das Praktikum im Landkreis Passau finanziell erleichtert, ein Sonografie-Workshop (Ultraschall) sowie Erfahrungsaustausch bei einem gemeinsamen Essen angeboten. Sofern kein regionaler Bezug herrschte, konnte aus dem Förderbudget der ILE etwa eine Unterkunft organisiert bzw. für drei Monate ein Auto zur Verfügung gestellt werden. Eine wichtige Rolle für die Teilnehmerinnen spielte vor allem der Austausch mit den erfahrenen Ärztinnen und Ärzten. Merklich hat Dr. Julia Mayer-Wick, Leiterin der Praxis DeinLandarzt in Aldersbach, die jungen Medizinerinnen sehr inspiriert. Bei einem Treffen im Mäthaser in Ruhstorf, an dem auch Lisa Fraunhofer von der Gesundheitsregion und Ruhstorfs 2. Bürgermeister Gerhard Kubitschek teilnahmen, berichtete Julia Mayer-Wick mitreißend von den Herausforderungen und Chancen als Ärztin auf dem Land. Die Selbständigkeit ermögliche es unter anderem, verschiedene medizinische Disziplinen zu integrieren. 

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlen sich sehr angesprochen: „Beim gemeinsamen Abendessen wurde mir klar, wie viel Engagement und Organisation es erfordert, eine Praxis so erfolgreich zu führen. Es ist ein Paradebeispiel dafür, was möglich ist, wenn alle im Team an einem Strang ziehen“, berichtete im Nachgang etwa die angehende Ärztin Franziska, die ihre Famulatur in der Praxis DeinLandarzt absolvierte. „Es war besonders schön zu sehen, dass auch die kommunalen Entscheidungsträger den Austausch mit uns jungen Medizinerinnen und Medizinern aktiv fördern. Solch ein Engagement ist nicht selbstverständlich und weckt in uns das Interesse, selbst Teil dieser Zukunft zu werden. Der Sonographie-Kurs und die weiteren Lernangebote waren außergewöhnlich.“

 

Diese gute Resonanz bestätigen dem Ärztenetzwerk, der ILE an Rott & Inn und der Gesundheitsregion die Sinnhaftigkeit ihres Projektes. Deshalb soll nun auch das Landarztmacher-Projekt, das durch die AOK gefördert wird, ausgeweitet werden, erklärt Lisa Fraunhofer. „Ab März 2025 werden wir über dieses Programm regelmäßig acht weitere Famulantinnen und Famulanten aufnehmen. Dafür wird den Studierenden im Gebiet der ILE an Rott & Inn eine kostenfreie Unterkunft geboten, voraussichtlich in Pocking.“ 

 

Weitere Mitglieder im Ärztenetzwerk sind neben Praxis Dr. Mayer-Wick, Praxis Dr. Gumminger, Praxis Dr. Hück, Praxis Dr. Lichtenstein, Praxis Dr. Kaussen sowie Praxis Dr. Schadt (alle Pocking), das Rehafachzentrum Bad Füssing sowie die Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen. Partner im Netzwerk zur Nachwuchsförderung im südlichen Landkreis Passau sind die Kinderklinik Passau, Praxis Dr. Mayer-Wick (Aldersbach), Praxis Dr. Völkl sowie Praxis Dr. Kilian und Praxis Dr. Valentin (Ortenburg). 

 

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