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Besuch im smarten Pflegezimmer: zukunftsweisende Technologien für eine innovative Pflege

18. 11. 2024

Landrat Raimund Kneidinger sowie Akteurinnen und Akteure der Pflegeregionplus Passauer Land besuchten kürzlich das smarte Pflegezimmer und hatten somit die Möglichkeit, zukunftsweisende Technologien kennenzulernen, die darauf abzielen, den Alltag von Pflegekräften zu erleichtern und gleichzeitig das selbstständige Leben älterer Menschen zu fördern.

 

Das smarte Pflegezimmer in Osterhofen ist ein Beispiel für den Einsatz moderner Technik in der Pflege. Ausgestattet mit Hebehilfen, die eine sichere und ergonomische Mobilität von pflegebedürftigen Menschen ermöglichen, sowie intelligenten Sensoren, die Vitaldaten in Echtzeit überwachen, setzt dieses Konzept neue Maßstäbe. Die Technologien sind dabei nicht nur darauf ausgelegt, körperliche Belastungen für Pflegekräfte zu reduzieren, sondern tragen auch dazu bei, dass Senioren so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben können.

 

„Die Pflege der Zukunft muss sich innovativ aufstellen“, betonte der Landrat während seines Besuchs. „Der gezielte Einsatz von Hilfsmitteln ist entscheidend, um den Pflegekräften den Rücken freizuhalten, damit sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können: die wertvolle Zeit mit den Pflegebedürftigen.“ Diese Entlastung ist besonders wichtig in Zeiten, in denen der Fachkräftemangel in der Pflegebranche spürbar ist.

 

Das Konzept „Haus 4.0“ wurde ebenfalls eingehend vorgestellt. Prof. Dr.  Kunhardt, einer der führenden Köpfe hinter diesem zukunftsorientierten Modell, erläuterte: „Wir schaffen durch technologische Unterstützung ein Umfeld, das die Selbstständigkeit fördert und gleichzeitig die Entlastung für die Pflegekräfte maximiert. Innovative Lösungen wie automatisierte Sturzsensoren und intelligente Lichtsysteme, die sich an die Tageszeit anpassen, bieten Sicherheit und Orientierung im Alltag.“

Auch lokale Pflegeeinrichtungen und Akteure zeigten reges Interesse und möchten sich aktiv an der Umsetzung dieser Technologien beteiligen. Vertreter von Pflegeheimen und ambulanten Diensten betonten, wie wichtig es ist, innovative Ansätze in der Praxis zu integrieren. „Wir möchten uns in und mit der Pflegeregion als Vorreiter in der Anwendung neuer Technologien positionieren und für einen attraktiven und professionell aufgestellten Pflegeberuf werben“, betonte Franz Sicklinger, Einrichtungsleiter des Caritas Seniorenzentrums St. Josef in Hauzenberg, der am Besuch teilnahm. „Mit zahlreichen Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und Weiterbildung können wir sicherstellen, dass unsere Mitarbeiter die besten Bedingungen für ihre Arbeit haben.“

 

Alexander Berger, Pflegedienstleiter der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen sieht in der Nutzung smarter Technologien große Chancen für die stationäre Pflege im Krankenhaus. „Moderne digitale Lösungen ermöglichen eine kontinuierliche Patientenüberwachung und eine schnellere Reaktion auf Veränderungen im Zustand. Dies erhöht die Sicherheit und entlastet das Pflegepersonal, indem routinemäßige Aufgaben automatisiert werden. So bleibt mehr Zeit für die individuelle Betreuung und komplexere pflegerische Aufgaben“, erklärte der Pflegedienstleiter. Besonders die frühzeitige Erkennung von Komplikationen durch intelligente Systeme verbessert die Qualität der Pflege. 

 

Auch aus der Perspektive von ambulant betreuten Wohngemeinschaften gab es wertvolle Einsichten. Eduard Wall, Inhaber eines ambulanten Pflegedienstes der zwei Wohngemeinschaften im Sonnnehof in Aidenbach betreut erklärte: „Die Integration smarter Technologien in die häusliche Pflege ermöglicht es uns, ein noch höheres Maß an Autonomie für die Bewohner zu schaffen und gleichzeitig die Pflegekräfte zu entlasten. Wir sind überzeugt, dass solche Lösungen in Zukunft unverzichtbar werden.“ 

 

Ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung Digitalisierung der Pflege wurde von Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach angekündigt. Im Rahmen der High-Care Agenda sollen insgesamt 31 Millionen Euro in digitale Lösungen für die Pflege investiert werden. Ziel dieser Initiative ist es, die Pflege von morgen durch den gezielten Einsatz digitaler Technologien zu verbessern. Die Investitionen sollen nicht nur die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte optimieren, sondern auch die Lebensqualität der Pflegebedürftigen erhöhen. Die High-Care Agenda ist damit ein wesentlicher Beitrag, um die Pflegebranche zukunftsfähig zu machen und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Durch diese umfassende Strategie erhofft man sich, die Digitalisierung der Pflege entscheidend voranzutreiben. Sie wird als ein wichtiger Schritt angesehen, um die Arbeitsprozesse in der Pflege zu optimieren und den demografischen Herausforderungen effektiv zu begegnen.

 

„Indem wir uns als Region innovativ aufstellen, zeigen wir nicht nur, dass wir die Herausforderungen in der Pflege annehmen, sondern auch, dass wir aktiv für eine positive Wahrnehmung des Pflegeberufs werben“, so der Landrat abschließend. „Gemeinsam können wir die Pflege zukunftssicher gestalten.“

 

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