Gesucht: Ärzte und Pflegepersonal

19. 12. 2022

Lkr. Passau. Zweimal im Jahr tagt das regionale Gesundheitsforum der Gesundheitsregion Plus Passauer Land. Handlungsfelder sind medizinische Versorgung, Pflege, Prävention und Gesundheitsförderung. Als Besonderheit für den Landkreis engagiert sich das Netzwerk der gesunden Gemeinden auf kommunaler Ebene für den Ausbau der Gesundheitsversorgung und -vorsorge. Dazu gab das letzte Gesundheitsforum auf Schloss Neuburg unter Leitung von Landrat Raimund Kneidinger einen Überblick. Über die Tagung informiert das Landratsamt in einer Pressemitteilung.


Dr. med. Heidi Brandl, Leiterin des Bereichs Prävention und Gesundheitsförderung am Gesundheitsamt, stellte Eckdaten zum gesundheitlichen Status der Bürger im Landkreis vor. Auffallend sei, dass der Landkreis eine etwas erhöhte Altersstruktur aufweist. Es treten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte im Vergleich zum Bayerndurchschnitt vermehrt auf, ebenso die Risikofaktoren Bluthochdruck und Diabetes. „Die Kampagne zum Thema Herzgesundheit ‚Hand aufs Herz‘ und verschiedene Aktionstage dazu waren daher wichtig und richtig“, betonte Brandl. „Weitere Schritte zur Steigerung der Gesundheitskompetenz und Maßnahmen zur Förderung der körperlichen Aktivität in jedem Lebensalter als wichtiger Baustein für ein gesundes Leben müssen in Zukunft vermehrt betrachtet werden.“ Brandl wies auf das an Bedeutung gewinnende Thema Hitzeschutz hin. Vulnerable Gruppen, Ältere und herzkranke Menschen, seien durch Hitzeeinflüsse gefährdet.


Im Bereich der medizinischen Versorgung wurde ausgehend vom Expertengremium der AG medizinische Versorgung mit Sprecher Prof. Dr. Matthias Keller ein Strategiepapier entwickelt, mit der Zielsetzung, in Zukunft die medizinische Versorgung im Landkreis Passau sicherzustellen, mit dem Fokus auf Akquise, Nachwuchsförderung und Kommunen. Aktuell ist die Gesundheitsregion bei der Akquise aktiv, indem Studenten innerhalb des Blockpraktikums in Kooperation mit der Kinderklinik begleitet werden. Des Weiteren durfte die Gesundheitsregion Plus erstmalig bei der Auftaktveranstaltung zum Winter der Landarztmacher mit dabei sein und mit den 41 Studierenden, die sich für den praktischen Teil ihres Medizinstudiums im Bayerischen Wald befinden, ins Gespräch kommen. Aufschlussreich war, was sich die angehenden Mediziner zukünftig in ihrer Tätigkeit wünschen: Wertschätzung, Begleitung zu Beginn und Mentoren.


Um Ärzte bei der Niederlassung in der Region zu unterstützen wurde eine Task Force gegründet. Es wurde ein Helfernetzwerk entwickelt, bestehend aus der AG medizinische Versorgung als Beratergremium, der kassenärztlichen Vereinigung, dem Kommunalbüro für ärztliche Versorgung, der Kolping-Akademie, der Wirtschaftsförderung und den Landkreiskommunen. Um Informationen und Ansprechpartner zu erlangen, können sich Interessierte bei der Koordinierungsstelle (; ✆0851/397829) melden.


Auch im Bereich der medizinischen Versorgung vor Ort engagieren sich die gesunden Gemeinden. Deren stellvertretender Sprecher, Vilshofens Bürgermeister Florian Gams, stellte den gesundheitspolitischen Stammtisch vor, der in diesem Jahr erstmalig stattgefunden hat. Die Bürgermeister fungieren als Teil der Task Force im Bereich der medizinischen Versorgung und unterstützen bestmöglich. Auch können Ärzte gemeinsam mit dem Kommunalbüro für ärztliche Versorgung und den Bürgermeistern jetzt die Nachfolgesuche über Netzwerke angehen. Zuletzt traten die Stadt Pocking und Gemeinde Neuhaus am Inn und Tiefenbach dem Netzwerk der gesunden Gemeinden bei. Aktuell umfasst dieses 17 Kommunen.


Unter der Pflegeregion Plus Passauer Land hat sich ein Zusammenschluss aus ambulanten, stationären und Rehaeinrichtungen gebildet, der das Thema des allgegenwärtigen Personalmangels angehen will. Stv. Pflegedienstleiter der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen Martin Marek stellte die gemeinsame Bewerberdatenbank vor. Die AG arbeitet an einer gemeinsamen Homepage, den Social-Media-Kanälen, einer gemeinsamen Fortbildungsdatenbank und der Einrichtung eines Linienbusses, der ab Januar 2023 gezielt eingesetzt wird, um Schülern einen Einblick in die Pflege zu geben. „Auch dieses Jahr hat sich wieder gezeigt, was wir erreichen können, wenn wir alle Hand in Hand für die Verbesserung der Gesundheit in unserer Heimat zusammenarbeiten“, sagte zuletzt Landrat Raimund Kneidinger.

 

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