Neue Ideen gegen Ärztemangel und Pflegenotstand

16. 02. 2022

Prävention und Gesundheitsförderung waren in den vergangenen Jahren Schwerpunktthemen der "Gesundheitsregionplus" Passauer Land. Künftig sollen auch die Problemstellungen des Ärztemangels und des Pflegenotstandes noch stärker in den Fokus rücken, um für die gesamte Region Lösungen zu erarbeiten, teilt das Landratsamt mit. Erste Ergebnisse aus den einzelnen Arbeitsgruppen hat die Geschäftsstellenleiterin der Passauer Gesundheitsregion, Lisa Fraunhofer, jetzt zusammenfassend Landrat Raimund Kneidinger präsentiert.

 

 

Task Force unterstützt Ärzte bei der Niederlassung

 

"Gerade im ländlichen Raum ist die Sicherstellung einer medizinischen Versorgung eine große Herausforderung in den kommenden Jahren. Entgegenwirken können wir dem nur, wenn alle Akteure im Gesundheitsbereich, die Kommunen und wir als Landkreis an einem Strang ziehen", so Landrat Raimund Kneidinger. Die Arbeitsgruppen der Gesundheitsregionplus Passauer Land haben sich dazu neu aufgestellt und auch das Handlungsprofil der "gesunden Gemeinden" wurde erweitert, um gerade beim Thema "medizinische Versorgung im ländlichen Raum" schlagkräftiger agieren zu können. Auch die Arbeitsgruppe "Pflege" soll um Mitglieder aus dem stationären, ambulanten und dem Reha-Bereich ergänzt werden.

Wie die Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus, Lisa Fraunhofer, dem Landrat berichtet, hat die Arbeitsgruppe "Medizinische Versorgung" unter Federführung von Prof. Dr. Matthias Keller (ärztlicher Leiter der Kinderklinik dritter Orden Passau) und Dr. Peter Hück (HNO-Facharzt in Pocking), der auch Vorstandbeauftragter der Kassenärztlichen Vereinigung (KVB) im Bezirk Niederbayern ist, bereits ein Strategiepapier entworfen, aus dem nun ein konkreter Ressourcen-, Budget- und Maßnahmenplan abgeleitet werde. Zentral sei hierbei die Zusammenarbeit in einer Task Force und einem zentralen Helfersystem, das Ärztinnen und Ärzte bei der Niederlassung unterstützt und gezielte Kontaktpunkte zu angehenden Medizinerinnen und Medizinern knüpft, um die Vorzüge der Region noch besser zu platzieren.

 

Die Arbeitsgruppe "Pflege" unter Leitung von Josef Mader (Geschäftsführer Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen), Roland Gibis (Pflegedienstleiter Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen), Michael Hisch (KWA Kuratorium Wohnen im Alter gAG) und Ulrich Buchberger (Einrichtungsleiter AWO Seniorenheim Ortenburg) hat sich für eine Erweiterung auf den stationären, ambulanten und den Reha-Bereich ausgesprochen. Ziel soll sein, gemeinsam das Image der Pflege zu verbessern sowie durch gemeinsame Fort-, Aus- und Weiterbildungen Synergien zu nutzen, "um künftig eine stabile Struktur mit hoher Qualität auf allen Betätigungsfeldern aufrechterhalten zu können", erklärt Michael Hisch.

 

Enger Kontakt zu KVB und LGL hilft bei Nachbesetzung

Das Netzwerk der "gesunden Gemeinden" wird in Zukunft ebenso einen zentralen Stellenwert im Handlungsfeld der medizinischen Versorgung und in der geplanten Task Force einnehmen. Bürgermeister von Ortenburg und Sprecher Stefan Lang berichtete im letzten Netzwerktreffen, dass er besonders von dem engen Kontakt zur Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) und Landesamt Gesundheit und Lebensmittelsicherheit über die Gesundheitsregionplus bei der Nachbesetzung der Arztsitze in seiner Gemeinde profitieren konnte. Zusammen mit dem neu gewählten stellvertretenden Sprecher Florian Gams, Bürgermeister der Stadt Vilshofen, will sich das Netzwerk im Bereich Krankenhaus- und Arztsitzsicherung klar positionieren und stark machen. Neben der Prävention und Gesundheitsförderung erhalten die "gesunden Gemeinden" hier einen weiteren Schwerpunkt, der das Netzwerk für die Kommunen noch interessanter macht.

Alle Landkreisgemeinden sind im Netzwerk willkommen und können sich mit den Sprechern oder der Geschäftsstelle in Verbindung setzen, teilt das Landratsamt mit.

 

Bild zur Meldung: Neue Ideen gegen Ärztemangel und Pflegenotstand